Klimawissen
Klimawandel
Warming Stripes für Deutschland. Je röter, desto stärker die Abweichung der Temperatur vom Durchschnitt.
Um das Jahr 1750 begann die Industrialisierung. Der Anteil von sogenannten Treibhausgasen in unserer Atmosphäre nimmt seither zu. Ein Treibhausgas ist Kohlendioxid (CO2), das entsteht, wenn fossile Energieträger wie Kohle, Erdöl oder Erdgas verbrannt werden. Dieser Vorgang ist für den Großteil der Emissionen verantwortlich. Das Verbrennen sorgt dafür, dass Strom und Wärme gewonnen wird. Auch Diesel oder Benzin werden aus Erdöl gewonnen. Weitere Treibhausgase, wie Methan oder Lachgas, werden in der Landwirtschaft durch Tiere oder Düngemittel abgegeben. Die Treibhausgase gelangen in die Luft, wo sie wie eine Isolationsschicht wirken. Die Erdoberfläche wird durch die Strahlung der Sonne erwärmt und gibt die Wärme an die Luft ab. Die weltweite Durchschnittstemperatur steigt durch diesen Treibhauseffekt immer weiter an. In Deutschland lagen neun der zehn wärmsten Jahre innerhalb der vergangenen 20 Jahre.
Der Klimawandel ist vor allem für Menschen und Tiere ein Problem. Eine Folge des Temperaturanstiegs sind Wetterextreme, wie zum Beispiel Hitzewellen. Außerdem steigt der Meeresspiegel, da Gletscher durch die Erderwärmung schmelzen. Das führt nicht nur zu einer Veränderung des Salzgehalts in unseren Ozeanen, sondern auch zur Gefahr durch Überflutung vieler Küstenregionen. Durch die Wetterextreme, die wärmere Durchschnittstemperatur und den steigenden Meeresspiegel verändert sich unser Lebensraum und somit die Lebensbedingungen. Ernteausfälle, gesundheitliche Gefahren oder Wasserknappheit treffen inzwischen alle Regionen der Erde.
Klimaschutz
Um den Klimawandel zu verlangsamen und dadurch unsere Lebensgrundlage zu sichern, muss der Ausstoß von Treibhausgasen verringert werden. Dies geschieht durch unterschiedliche Maßnahmen in beinahe allen Lebensbereichen. Bei der Energieerzeugung beispielsweise gelingt die Verringerung der Emissionen durch das Umstellen auf erneuerbare Energien. Dazu zählen Wind- und Sonnenenergie, Energie aus Biomasse und Wasserkraft. Durch das Dämmen von Gebäuden kann außerdem Energie gespart werden. Gleichzeitig müssen wir unsere natürlichen CO2-Speicher, wie Moore oder Wälder erhalten und schützen.
Klimawandelanpassung
Da der Klimawandel bereits fortgeschritten und überall spürbar ist, geht es neben dem Klimaschutz auch um die Klimawandelanpassung. Damit ist gemeint, dass wir die Folgen des Klimawandels beim Leben, Wohnen und Arbeiten einbeziehen. Maßnahmen der Klimawandelanpassung sind zum Beispiel Frühwarnsysteme für Hitze und Unwetter oder eine veränderte Stadt- und Landschaftsplanung.
Die Umsetzung der Maßnahmen kostet natürlich Geld. Doch eine Investition in Klimaschutz und Klimafwandelanpassung ist immer noch um ein Vielfaches günstiger, als die Behebung von Schäden, die der Klimawandel verursacht.
17 Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals - SDGs)
Die Vereinten Nationen (UN) haben sich auf 17 Nachhaltigkeitsziele geeinigt. Sie sollen den staatlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandel in Richtung Nachhaltigkeit vorantreiben. Die Ziele dienen der Schonung der begrenzten Ressourcen auf der Erde, um diese auch für zukünftige Generationen zu bewahren und um allen auf der Welt ein gutes Leben zu ermöglichen.
Gesetzliche Grundlagen
Klimaschutzgesetz (KSG)
Der Staat ist dazu verpflichtet, die Freiheitsgrundrechte der heute jüngeren Menschen zu wahren. Im Klimaschutzgesetz des Bundes ist deshalb verankert, dass Deutschland bis 2045 klimaneutral werden soll. Bereits 2030 soll der Treibhausgas-Ausstoß um 65 Prozent verringert werden, im Jahr 2040 um 88 Prozent. Dafür müssen die Energiewirtschaft, die Industrie, der Verkehr, der Gebäudebereich und die Landwirtschaft nachhaltiger werden.
Gebäudeenergiegesetz (GEG)
Um bis 2045 klimaneutral zu sein, müssen die Emissionen beim Heizen und bei der Bereitung von Warmwasser sinken. Das von der Bundesregierung beschlossene Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt vor, dass ab dem 01.01.2024 möglichst jede neu eingebaute Heizung zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden muss. Eine bestehende Heizung muss nicht ausgetauscht und kann repariert werden, wenn sie kaputt ist. Es gibt Härtefallregelungen und Förderungen.
Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsgesetz (KlimaG)
Das Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsgesetz des Landes Baden-Württemberg sieht vor, schon 2040 die Klimaneutralität zu erreichen; für die Landesverwaltung gilt dieses Ziel ab 2030. Dafür wird unter anderem der Energieverbrauch von Kommunen (komm. Wärmeplanung) erfasst und Klimaschutzmaßnahmen werden gefördert.
Quellen: BMUV | BMWK | Klimafakten.de